GRASLÄNGE PRAXISTEST


DIE OBSTRAUPE BEI GRASLÄNGEN VON 5-45CM

Das Wiesenmanagement ist ein wesentlicher Teil der Ernte. Wie lang darf das Gras beim Einsatz der Obstraupe sein? In einem Projekt mit der FH Wels haben wir bei Graslängen von 5-45cm und Äpfel, Marillen und Walnüssen getestet, welche Vorraussetzungen für eine erfolgreiche maschinelle Obsternte wichtig sind. Wo liegen die Grenzen und -wie man in Niederösterreich so schön sagt - "wie hoch darf das Futter stehen?" Bei dem Praxisversuch wurden die Auswirkungen von Bodenbeschaffenheit, der Obstart und Graslänge auf die Gründlichkeit der Ernte, die Ernteleistung (Anzahl der Früchte/Zeit) und die Zusammenhänge mit dem Grad an Verschmutzungen und Fruchtverletzungen untersucht. Für die Versuchsreihe wurde das Modell Silver Fox 02 ohne Laubbürste verwendet, um zu sehen, wie die Graslänge den Grad der Verschmutzung beeinflusst.

 
 
HIER EIN AUSZUG AUS DEM BERICHT VOM PRAXISTEAM
Von Stefan Mandl und Franziska Zehetner vom Studiengang Agrartechnologie & Management

ZUSAMMENFASSUNG

Wie sich aus den Versuchen ergeben hat, kann die Obstraupe in verschiedensten Bereichen erfolgreich eingesetzt werden. Je kleiner die Früchte, umso kürzer/weniger soll die Fläche mit Gras, Laub oder Ästen versehen sein. Bei sauberen Verhältnissen konnten in allen 3 Kategorien Ergebnisse von 100% erreicht werden, mit sehr geringer Verschmutzung und Verletzung. Größere Äpfel können bis zu einer Graslänge von ca. 25 cm gut geerntet werden, bei kleineren Marillen oder Nüssen sind Graslängen unter 15 cm zu empfehlen. 

grafik_marille_Apfel2
VORBEREITUNGEN FÜR DEN PRAXISTEST 

drohne_parzellenDie Länge des Grases ergab sich aus der Aufwuchshöhe nach Tagen und nicht nach gezielten Schneiden der Flächen auf gewünschte Längen, um möglichst nahe an die Praxis heranzukommen. Genau 30 Tage vor dem Testtag wurden die Parzellen ausgemessen und auf die gleiche Höhe gemäht.  Der längste Aufwuchs betrug 30 Tage und erreichte durchschnittlich eine Höhe von 45 cm. Die kürzeste Graslänge wurde noch am Testtag von einem Rasenmähertraktor gemäht und hatte somit eine Höhe von 4cm. Nach 10 Tagen betrug die Durchschnittshöhe etwa 15 cm und nach 20 Tagen entsprach die Länge einer Höhe von ca. 25cm.

Für den Test mit der Obstraupe wurden 3 verschiedene Erntegegenstände herangezogen. Verwendet wurden dabei Äpfel, Marillen und Walnüsse. Lageräpfel: Durchschnittsgröße 7,5 cm, Erntereife Marillen: Durchschnittsgröße von 3,5 cm, Walnüsse: Durchschnittsgröße von rund 2,5 cm.

DER PRAXISTEST 

Beurteilt und ausgewertet werden:

  • Die Anzahl der aufgenommenen Früchte
  • Fruchtverletzungen (%)
  • Fahrgeschwindigkeit
  • Verschmutzungsgrad
WIE HABEN SICH DIE ÄPFEL BEIM VERSUCH GESCHLAGEN?
Auf jeder Parzelle wurden genau 50 Stück Äpfel durch Zufallsprinzip von jeweils denselben Personen ausgestreut. Gesteuert wurden die Obstraupen vom Herstellerteam, um eine gleichmäßige Sammelgeschwindigkeit zu erreichen. Start und Ende jedes Aufsammeldurchgangs war immer in einer Ecke der Parzelle, um gleiche Verhältnisse zu erlangen. Sobald alle Äpfel aufgenommen, oder zumindest im Glauben war, wurde die Zeit gestoppt und die Fahrt wurde ausgewertet. Ausgewertet wurde, wieviele Früchte von den 50 ausgebrachten aufgenommen wurden, wie hoch die Verschmutzung von Gras oder Laub war, die Fruchtverletzungen und die Sammelgeschwindigkeit. Für die Fruchtverletzung wurde jeder einzelne Apfel überprüft.

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WALNÜSSE IM TEST

Im Gegensatz zu den Äpfeln und Marillen wurde bei den Walnüssen keine Stückanzahl ausgebracht,

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die ausgestreute Menge wurde nach Gewicht definiert. Auf jede Parzelle wurde genau 1kg Walnüsse, was ca. einer Stückanzahl von 150 Walnüssen entsprach, ausgebracht. Der Ablauf vom Einsammeln war derselbe wie bei den Äpfeln, nur dass die Nüsse nicht ausgezählt, sondern nach jedem Durchgang gewogen wurden. Zuerst wurde die aufgesammelte Menge der Obstraupe gewogen, anschließend wurde noch per Hand nachgesammelt was ebenfalls gewogen wurde und der Rest, was nicht mehr gefunden werden konnte, wurde als Schwund festgelegt.

Bei einem kurzen Aufwuchs ist eine sehr hohe Erfolgsquote zu verbuchen. Je länger das Gras ist, umso niedriger wird die Ausbeute, selbst wenn anschließend noch per Hand nachgesammelt wird.

MARILLEN

Der Versuch gestaltete sich gleich wie bei den Äpfeln. In jede Parzelle wurden genau 50 Marillen ausgebracht und auf die wesentlichen Faktoren untersucht. Durch die kleinere Größe der Frucht beläuft sich das Ergebnis ähnlich wie der Walnuss. Umso länger das Gras, umso geringer ist die Erfolgsquote, und ab einer Wuchshöhe von ca. 45 cm werden nur mehr knapp über 50% der Früchte aufgenommen.


Was sich bereits bei den anderen Versuchen bemerkbar gemacht hat, wurde mit der Marille wieder bestätigt. Je kleiner das aufgenommene Obst und länger die Graslänge, umso höher ist die Verschmutzung, das ist auch in den oben angeführten Bildern erkennbar. Die prozentuelle Verletzungsrate lag zwischen 2% und 10%. Somit wurden von den 50 ausgebrachten Marillen maximal 5 verletzt.

GRAFISCHE DARSTELLUNG UND GEGENÜBERSTELLUNG DER ERGEBNISSE

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Grafische Darstellung der Ergebnisse - Abhängigkeit zwischen Graslänge und aufgenommenen Früchten bei Apfel und Marille.

FAZIT

Wie sich aus den Versuchen ergeben hat, kann die Obstraupe in verschiedensten Bereichen erfolgreich eingesetzt werden. Je kleiner die Früchte, umso kürzer/weniger darf die Fläche mit Gras, Laub oder Ästen versehen sein. Bei sauberen Verhältnissen konnten in allen 3 Kategorien Ergebnisse von 100% erreicht werden, mit sehr geringer Verschmutzung und Verletzung. Doch je erschwerter die Voraussetzungen sind, umso schlechtere Ergebnisse werden erzielt. Durch unseren Versuch konnten wir feststellen, dass die Obstraupe mit verschiedensten Verhältnisse sehr gut arbeitet und auf jeden Fall eine Investition Wert ist.

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